- Fridericianum
Fridericianum
Friedrichsplatz 18, 34117 KasselDie vom Fridericianum und der Künstlerin Cosima von Bonin initiierte Intervention 7000 Palmen inspiriert seit ihrer Eröffnung am 7. Juni 2025 zahlreiche Kasseler*innen und Kunstbegeisterte über die Stadtgrenzen hinweg zum gemeinsamen Kreativwerden und zum Austausch über Kunst. Das programmatische Herzstück des 70. Jubiläums der documenta ging am 28. September 2025 offiziell zu Ende. Nun wird dieses aber noch einmal feierlich mit einem letzten Veranstaltungs-Höhepunkt begangen: Am Sonntag, den 12. Oktober 2025, startet das Fridericianum die finale Verteilaktion einer begrenzten Zahl an Palmen-Wimpelketten und veranstaltet in Kooperation mit dem documenta archiv ein Gespräch mit Ruth Noack – Kuratorin der documenta 12 (2007).
Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr mit der Ausgabe der Palmengirlanden. Hierbei handelt es sich um Segmente jener Wimpelketten, die während der Projektlaufzeit den Kasseler Stadtraum schmückten und nun an kunstbegeisterte Besuchende des Fridericianum weitergegeben werden. Auf diese Weise soll – neben den zum Projektstart bereits an Privatpersonen ausgegebenen Girlanden – auch dieser Teil des Kunstwerks fortbestehen und an Balkonen, Fenstern, Fassaden und Gärten sichtbar bleiben, begeistern und an den documenta Jubiläumssommer 2025 erinnern.
Um 16 Uhr laden das Fridericianum und das documenta archiv anschließend im Rahmen der Veranstaltungsreihe Revisitations zu einer Gesprächsrunde zwischen Ruth Noack, Dr. Birgitta Coers, Jasmin Meinold, Andrea Linnenkohl und Ayşe Güleç ein. Ausgehend von Cosima von Bonins Jubiläums-Intervention wird der Blick auf die documenta 12 geführt, an der die Künstlerin beteiligt war. In einem dialogischen Format sollen verschiedene Perspektiven – etwa aus Archiv, Produktion, Vermittlung und lokalem Beirat – reflektieren, wie sich Strukturen, Wissen und Praxen der documenta 12 erinnern und (re)konstruieren lassen. Das Gespräch am 12. Oktober soll sinnbildlich einen neuen „Palmenhain“ schaffen – einen Raum des Austauschs über Körperlichkeit, Wahrnehmung und Wissensproduktion in und mit zeitgenössischer Kunst, wie er auch auf der documenta 12 existent war.
Ruth Noack (1964), Kuratorin, Kunsthistorikerin, Autorin und Lehrende, war Executive Director von The Corner at Whitman-Walker in Washington, D.C., wo sie vier Ausstellungen realisierte, darunter The Mental Body und Stay Alive to Life: Resilience in Times of Covid (2019–2021). Zu ihren jüngsten Ausstellungen zählen Zhang Kunkun / Schanghai und Eccentric Peripheries / Triest (2023). Ihre Ausstellungsreihe Sleeping with a Vengeance, Dreaming of a Life wurde in Athen, Prag, Peking und am Württembergischen Kunstverein Stuttgart gezeigt (2018–2020). Gemeinsam mit Roger M. Buergel kuratierte Noack die documenta 12 (2007).
Sie ist Autorin und Herausgeberin zahlreicher Essays zu Kunst und Theorie, kuratierte internationale Symposien und hält seit über 30 Jahren weltweit Vorträge. Seit 2000 lehrt sie an Universitäten und Kunstakademien; sie war Head of Curating Contemporary Art am Royal College of Art in London und unterrichtete mehrere Jahre am Dutch Art Institute in Arnhem. Jüngste Gastprofessuren führten sie an die Bauhaus Universität Weimar und an die Städelschule Frankfurt. Sie war Präsidentin der Austrian AICA, Mitglied in internationalen Filmfestival- und Kunstjurys und ist kürzlich dem Lidice Art Collection Council beigetreten.
Moritz Wesseler, Direktor des Fridericianum, bringt zum Abschluss der Intervention seine Dankbarkeit für die Zusammenarbeit mit der Künstlerin und allen Teilnehmenden zum Ausdruck: „Es wird niemanden auf die Palme bringen. Ganz im Gegenteil! Wenn man zukünftig an das 70. Jubiläum der documenta denkt, wird man sich an „7000“ grüne und weiße Palmen von Cosima von Bonin erinnern. Ich freue mich sehr und bin unendlich dankbar, dass das Fridericianum ein derart prägnantes Projekt realisiert hat, an dem so viele Menschen teilhaben konnten. Des Weiteren bin ich überglücklich, dass die Palmen-Kunstwerke von Cosima von Bonin in so viele wichtige, nationale und internationale Museumssammlungen gelangt sind und somit nachhaltig an öffentlichen Orten eine Wirkung entfalten können.“
Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, bewertet das Projekt rückblickend ebenfalls als Erfolg:
„Ich freue mich, die vom Fridericianum initiierte künstlerische Intervention 7000 Palmen von Cosima von Bonin zum Programm zur Feier des 70. Jubiläums der documenta zählen zu dürfen. Was die Künstlerin, das Team der Kunsthalle, die Kooperationspartner*innen und die kunstbegeisterten Teilnehmenden geleistet haben, ist beeindruckend und verdeutlicht, wie wirkungsvoll kreative Teilhabeprojekte sein können. Die lange Schlange vor dem Fridericianum während der ersten Ausgabe der Palmengirlanden und das grün-weiß geschmückte Kassel erzeugten ein wahres documenta Feeling und somit große Vorfreude auf das Jahr 2027.“
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Veranstaltungsort: Fridericianum
Hinweis: Die Menge der Palmen-Wimpelketten ist begrenzt, die Ausgabe erfolgt nur solange der Vorrat reicht.
