Die documenta zählt zu den weltweit bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Sie hat als solche eine besondere Verantwortung und Vorbildfunktion für das Thema Nachhaltigkeit. Nachhaltiges Handeln sehen wir als wichtige Querschnittsaufgabe.
Nachhaltigkeit geht für uns weit über ökologische Nachhaltigkeit hinaus. Der wichtigste Bezugspunkt für alle Bemühungen ist dabei die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Für die documenta gilt das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit, welches dort verankert ist: Nachhaltigkeit umfasst ökologische, ökonomische und soziale Aspekte.
Das Nachhaltigkeitskonzept der documenta 15
Zur documenta 15 wurde das Thema Nachhaltigkeit entsprechend ruangrupas Künstlerischen Konzepts ganzheitlich betrachtet. Es fand in allen Bereichen der Planung und Durchführung der Ausstellung Berücksichtigung. Neben der Auseinandersetzung mit ökologischen Faktoren standen kulturelle, soziale, politische und wirtschaftliche Aspekte im Mittelpunkt. Besonders das Miteinander und Teilen sowie der Austausch von Wissen sind für ruangrupa eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung.
Im Rahmen dieser Wirkungsfelder wurden diverse Maßnahmen und Projekte realisiert, die hier nur beispielhaft aufgeführt werden können:
Nachhaltigkeitseuro im Ticket, worüber 375.000 Euro für Aufforstungsprojekte in Indonesien und Deutschland generiert wurden
Solidarity Ticket, das von Besucher*innen gespendet wurde und freien Eintritt zur documenta 15 ermöglichte
Nahverkehrsnutzung im Ticket inkludiert
Ausgeprägtes Engagement für Materialkreisläufe in Produktion und Infrastrukur (Wiederverwertung und Nachnutzung)
Aufbau eines eigenen Foodmarkets mit Nachhaltigkeitsanspruch (regional, vegetarisch und vegan, Mehrweggeschirr) in Zusammenarbeit mit Kassel Marketing
Gesonderte Evaluation / Besucher*innenbefragung zum Thema Nachhaltigkeit
Verstetigung der Nachhaltigkeitsansätze
Ausgehend vom Nachhaltigkeitskonzept der documenta 15 implementiert die documenta und Museum Fridericianum gGmbH aktuell Maßnahmen und Projekte für eine nachhaltige Entwicklung dauerhaft in der Organisation:
Die documenta ist seit November 2020 Mitglied im Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird. Das Ziel ist, voneinander zu lernen und durch aktiven Austausch über eine nachhaltige Zukunft der Kulturbranche diesen Bereich insgesamt voranzubringen.
Erfassung des CO2 Ausstoßes im Fridericianum und im documenta archiv mit Beratung von Haley Mellin und Finanzierung durch die Tiger Foundation in New York
Weitreichende Anwendung der Prinzipien „Vermeidung, Verlagerung, Verringerung“, für Ausstellungsproduktion, z.B. indem Kunsttransporte über den Seeweg transportiert werden
Weiteres Engagement und Ausbau der bestehenden Material-Kreisläufe-Initiativen, die sich mit der Verteilung und Wiederverwendung von Materialien für die Ausstellungsorganisation und -produktion befassen
Zunehmende Papiervermeidung durch Digitalisierung. Umweltzeichen Blauer Engel als Standardvorgabe für Printprodukte
Im April 2023 hat die documenta und Museum Fridericianum gGmbH erstmals einen Betriebsrat aufgestellt, der die auf den Betrieb bezogenen rechtlichen und sozialen Belange der Mitarbeitenden unterstützt
Eine Bio-Zertifizierung für das Café im Fridericianum ist angestrebt

Wir begreifen Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe, der wir uns in zunehmender Intensität dauerhaft annehmen und unsere Maßnahmen sukzessive ausbauen und verstetigen.