Robert Grosvenor

  • Fridericianum

Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel

Anlässlich des 70. Jubiläums der documenta präsentiert das Fridericianum die erste institutionelle Einzelausstellung von Robert Grosvenor in Deutschland und zugleich die erste umfassende Museumspräsentation seines Werks in Europa seit zwanzig Jahren. Der 1937 in New York geborene Künstler, der 1977 und 1987 an der documenta teilnahm, formierte seine skulpturale Praxis in den 1960er Jahren, als die Minimal Art als künstlerische Strömung aufkam. Er nahm an den Ausstellungen Primary Structures (1966) im Jewish Museum in New York und Minimal Art (1968) im Gemeentemuseum in Den Haag teil – zwei Meilensteinen der Bewegung. Kennzeichnend für seine frühen Arbeiten ist eine reduzierte Formensprache, die industrielle Materialien und klare geometrische Strukturen verbindet. Seine Praxis entwickelte sich jedoch kontinuierlich weiter. Grosvenors Werk, das ebenfalls Zeichnungen und Fotografien umfasst, entzieht sich daher einer Kategorisierung und besticht durch Eigensinn, Vielfalt und Kompromisslosigkeit. Oft verbinden sich in seinem Œuvre strenge Konstruktion mit improvisierten Elementen und technische Anmutung mit poetischer Offenheit. Dabei treffen abstrakte Arbeiten auf vermeintlich konkretere, lesbarere Objekte, die wie der Zeit entrückte Architekturen oder Fahrzeuge anmuten.

Die Ausstellung im Fridericianum zeigt rund dreißig Werke aus allen Schaffensphasen – von den frühen klaren, minimalistischen Formen bis hin zu den experimentellen, oft spielerischen Skulpturen der folgenden Jahrzehnte. Neben seinen Beteiligungen an der documenta 6 (1977) und documenta 8 (1987) nahm Grosvenor an zahlreichen weiteren internationalen Ausstellungen teil, darunter die Biennale d’art contemporain de Lyon (2003), die Whitney Biennale in New York (2010) sowie die 59. Biennale von Venedig (2022). Grosvenors Werke sind unter anderem in den Sammlungen des Whitney Museum of American Art in New York, des Los Angeles County Museum of Art, des Centre Pompidou in Paris und des Astrup Fearnley Museet in Oslo vertreten.

Mit großzügiger Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung

Portrait Robert Grosvenor
Robert Grosvenor, Frühling / spring 1969. Foto / Photo: John Ferrari. Courtesy der Künstler / the artist und / and Paula Cooper Gallery, New York