

























Anders als beim kompakten Katalog der ersten documenta, erschienen zur documenta 2 gleich drei Bände zu den Gattungen Malerei, Skulptur und Druckgrafik. Letztere war mit einer eigenen Sektion im Palais Bellevue nun integraler Teil der Ausstellung, nachdem sie 1955 noch weitgehend ausgeklammert war. Die Gestaltung der Bucheinbände und des Ausstellungsplakats durch das Atelier Arnold Bode folgt dem modernistischen Dreiklang von Rot, Blau und Gelb.
Als theoretischer Taktgeber der ersten documenta Ausstellungen ist Werner Haftmann zum zweiten Mal Autor des zentralen Katalogbeitrages. Seine Einführung „Malerei nach 1945“ enthält die paradigmatische Wendung: „Die Kunst ist abstrakt geworden.“ Die Rede vom Ideal der Freiheit und der modernen Kunst als „Modellfall von Menschheitskultur“ reflektiert nicht zuletzt die weltpolitische Entwicklung der Zeit: die Blockbildung und die Systemkonkurrenz von Ost und West.