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Im Vorfeld der Ausstellung wird die theoretische, konzeptionelle und künstlerische Arbeit Catherine Davids und ihres Teams in Form von Arbeitspapieren dem interessierten Publikum zugänglich gemacht. In Gesprächen, Skizzen, Statements und Diskussionsbeiträgen wird der Stand der Dinge festgehalten. Behandelt werden zentrale Themen der documenta X wie beispielsweise die Kulturen der Welt und ihr Verhältnis zur Modernität in einem Aufsatz des Philosophen Jean-Christophe Bailly oder Fragen, die der französische Autor Paul Virilio angesichts unseres »Zeitalters der absoluten Geschwindigkeit« an die Kunst stellt. Schließlich bilden »Ansichten« des Berliner Architekten Erik Steinbrecher einen sinnfälligen Parcours entlang den Orten der documenta X in Kassel. Zur künstlerischen Leiterin: Catherine David *1954 in Paris. Studium der Kunstgeschichte, der spanischen und portugiesischen Literatur und Linguistik in Paris. 1981-1990 Kuratorin am Musée national d'art moderne im Centre Georges Pompidou. 1989-1991 Lehrstuhl für zeitgenössische Kunst an der Ecole du Louvre. Seit 1990 Kuratorin der Galerie nationale du Jeu de Paume.
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Nachdem die erste Ausgabe der »working papers« zur documenta X bereits erschienen ist, wird nun »documents 2« vorgestellt. In der zweiten Ausgabe geht es um den Gegensatz zwischen Image und Visuellem und den Stellenwert des Bildes in der Geschichte und der Kultur unserer Zeit. Dieses Thema steht auch im Mittelpunkt des Essays von Catherine David und Jean-François Chevrier. Verschiedene Beiträge des französischen Filmtheoretikers und Gesellschaftskritikers Serge Daney befassen sich mit dem Bild in der Werbung, mit dem bewegten Bild im Film sowie mit paradigmatischen Filmen von Godard und Rossellini. Der italienische Philosoph Giorgio Agamben definiert die enge Verbindung zwischen Kino und Geschichte am Beispiel der Filme von Guy Debord. Um Geschichte, Gedächtnis und Filmmontage geht es auch in dem Beitrag der Filmspezialistin Frieda Grafe. Sie schreibt über Jean-Luc Godards »Deutschland Neun Null«. Der russische Filmemacher Alexander Sokurov und der amerikanische Cineast Jon Jost stellen neue Filmprojekte vor, Ed van der Elsken und Helen Levitt zeigen Fotoarbeiten. Darüber hinaus sind die Künstler Olaf Nicolai, Michelangelo Pistoletto, Harry Walter und Lois Weinberger mit speziell für dieses Heft konzipierten Beiträgen vertreten.
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Die documents 3 erschienen im Vorfeld der documenta X. Sie sind Bestandteil einer »langsamen und geduldigen Montagearbeit«, wie Catherine David den Weg der Realisierung der Weltkunstausstellung in Kassel im Sommer 1997 beschreibt. Thema dieses Heftes ist das »Territorium« in seinen unterschiedlichen Ausprägungen. Der Einführung durch Catherine David und Jean-François Chevrier folgen Thesen des Mailänder Architekten Stefano Boeri zur Komplexität der Stadt heute. Mit der urbanen Struktur Kassels befassen sich die Skizzen zur Stadtplanung von Albert Pinkvohs und die Reflexionen von Rhea Thönges und Johannes Stüttgen über das Beuys Projekt »7000 Eichen«. Neben Berlin-Fotografien von Erik Bullot, versehen mit einem Kommentar des Philosophen Michael Wetzel, gibt es einen Beitrag der israelischen Kunsthistorikerin Ariella Azoulay über Jerusalem. Die Filmexposés des Haitianers Raoul Peck und des Afrikaners Abderrahmane Sissako beschreiben Regionen zwischen Russland und Afrika, Haiti und Deutschland. Notizen aus einer der sozial wie kulturell explosivsten westlichen Kapitalen, Los Angeles, komplettieren die verschiedenen Einblicke in die Territorien dieser Welt. Künstlerinserts von Bustamante, Crandall, Grossarth, Mucha, Orozco und Walde machen dieses Heft nicht nur zu einem intellektuellen, sondern auch zu einem visuellen Vergnügen.