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Die Kulturstiftung des Bundes wird den Bereich Mediation, Interpretation and Programming der documenta 16 in den Jahren 2026 und 2027 mit 3,5 Millionen Euro als Projekt im Förderprogramm „Kulturelle Leuchttürme“ unterstützen. Damit sind die Weichen gestellt für die Realisierung eines umfassenden, systemischen Vermittlungsprogramms. Als elementarer Bestandteil des künstlerischen Konzeptes wird dieser Bereich von Romi Crawford verantwortet. Sie ist Teil des kuratorischen Teams um Naomi Beckwith, der Künstlerischen Leiterin der documenta 16.
Naomi Beckwith, die auf eine umfassende internationale Museumserfahrung zurückgreift, misst der Vermittlung einen zentralen Stellenwert bei. Mit Romi Crawford hat sie eine Expertin ins Team geholt, die nun mit ihrem komplexen Vermittlungskonzept den Stiftungsrat der Kulturstiftung überzeugt hat.
Romi Crawford ist Pädagogin, Autorin und Professorin für Visual and Critical Studies an der School of the Art Institute of Chicago. Sie interessiert sich für die Entstehung von Wissen im Prozess des künstlerischen Arbeitens und befasst sich mit einer responsiven, kollaborativen, regenerativen und vor allem lebendigen Kunstgeschichtsschreibung, die oft experimentelle Formen annimmt. Ihre wissenschaftlichen und kuratorischen Projekte untersuchen häufig historische Beispiele kollektiven Kunstschaffens und setzen diese Praxis fort. Crawford befasst sich mit künstlerischen Methoden und Strategien, die aus ungleichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen entstehen, und untersucht, wie solche Umstände neue Genres, Produktionsformen und Strukturen hervorbringen, etwa improvisierte und außer-institutionelle Formate. Crawfords Forschungsarbeit zu pädagogischen Aktivitäten, die in den Kunstpraktiken der 1960er und 1970er Jahre verankert sind, veranlasste sie zur Gründung der Black Arts Movement School Modality und der New Art School Modality. Beide Plattformen sind frei zugänglich, mobil und basieren auf einem neu formulierten Werteverständnis für die Kunstvermittlung.
