DokfestForum im Fridericianum

Das DokfestForum findet in Kooperation mit dem 41. Kasseler Dokfest statt und lenkt den Fokus auf die Schnittmenge von Film, Dokumentation und bildender Kunst. An zwei aufeinanderfolgenden Abenden werden im Fridericianum ausgewählte Filme von Klara Hobza und Eli Cortiñas präsentiert. Im Anschluss an die Vorführungen werden in Gesprächen mit den Künstlerinnen die filmischen Strategien sowie das Verhältnis zum jeweiligen Schaffen diskutiert.

Klara Hobza: On Slaughter
Filmscreening und Gespräch
Mittwoch, 13. November 2024, 18.30–20 Uhr
In ihrem kürzlich veröffentlichten Film On Slaughter (2023, 16 Min.), begleitet Klara Hobza Markus, einen Farmer in den entlegenen Wäldern Schwedens, beim Schlachten zweier Schafe. Während des Schlachtens gibt Markus einen tiefen Einblick in seine persönlichen Erfahrungen, Fertigkeiten und Kenntnisse über ein Leben mit und von der Landwirtschaft. Er reflektiert Erinnerung an das, was er von eigensinnigen alten Bauern und Menschen in der sibirischen Wildnis gelernt hat. On Slaughter ermöglicht den Betrachtenden ein tiefes Verständnis für Markus‘ bewusste Einstellung zu Tierhaltung – den Akt des Schlachtens inbegriffen – als wesentlichem Bestandteil eines gesunden Ökosystems.
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Eli Cortiñas: Surrender, Dorothy
Filmscreening und Gespräch
Donnerstag, 14. November 2024, 18.30–20 Uhr
Im Zentrum der Arbeit von Eli Cortiñas steht die Idee, unser audiovisuelles kulturelles Gedächtnis zu hinterfragen, indem sie bereits vorhandenes Material analysiert und es mit ihren eigenen Film-, Video- und Audioarchiven zusammenführt. Zunächst sammelt, organisiert und klassifiziert die Künstlerin die gefundenen Film-, YouTube- und Werbeaufnahmen sowie Animationen, um sie im nächsten Schritt zu überarbeiten und neuzudenken, wodurch der Erzählfluss unterbrochen und neu strukturiert wird. Cortiñas’ Videomontagen, Collagen und Objektanordnungen suggerieren neue und alternative Bedeutungen von angeeigneten und bearbeiteten Aufnahmen an, um Mythen und vorherrschende Narrative zu entlarven, wie die auf den Kanarischen Inseln geborene Künstlerin erklärt. Diese Methode des „Bearbeitens als Schreiben“ erzeugt eine Gefühlsmischung aus Identifikation und Entfremdung. Cortiñas taucht tief in psychologische, ästhetische und gesellschaftliche Fragen ein und schafft es so, in ihrer Arbeit eine mehrdeutige und positive Transparenz herzustellen, die Betrachtende zur Auseinandersetzung mit Macht, Gedächtnis und Politik einlädt.
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